"Grande pièce symphonique" Helmut Deutsch an der historischen Dalstein&Haerpfer-Orgel (1881) der Kirche St Sébastien in Nancy Helmut Deutsch aux Grandes orgues Dalstein&Haerpfer (1881) de l'eglise St Sébastien de Nancy Helmut Deutsch at the historic organ Dalstein&Haerpfer (1881) in St Sebastian Church Nancy Saint-Saens: Prélude et Fugue en mi-bémol majeur Alkan: Préludes 9 & 10; Prières 1, 2, 5 & 11 Liszt/Saint-Saens: "La prédication aux oiseaux" Franck: Grande pièce symphonique op. 17 Booklettext (dt/franç/engl): Johannes Sieber organum classics OGM 131032 Total time: 74'49'' bei amazon
| Orgelnieuws/Niederlande, 29. Januar 2014 Die CD-Empfehlung der Redaktion! Helmut Deutsch, mehrfacher Preisträger und bis vor kurzem Professor an der Hochschule für Musik Freiburg, jetzt Stuttgart, hat die perfekte Technik, um die anspruchsvolle Musik von Alkan auszuführen. Alkans Prières sind nicht so sehr stille Gebete, sondern eher heftige geistige Kämpfe...Die Wahl, diese Stücke in der Transkription von César Franck mit dessem Grande pièce symphonique zu koppeln (Alkan gewidmet!), ist offensichtlich und intendiert. Auch Liszts Legende ist hier gut aufgehoben: la prédication aux oiseaux wird klanglich mühelos in den Gewölben der barocken Kirche ausgebreitet... Helmut Deutsch ist ein Meister des guten Geschmacks, der ein nahtloses Programm auf einem sehr schönen Instrument hier eingespielt hat. Die Aufnahmetechnik geht mit der künstlerischen Qualität einher, die Tiefe des Pedals und die gesättigte Poesie der beiden Schwellwerke ist sehr schön aufgenommen. Wärmstens empfohlen! Organ - Journal für die Orgel, Februar 2014 ”...Schon das gewählte Instrument, die Dalstein & Haerpfer-Orgel (46/ III/P) der Kirche Saint-Sébastien im lothringischen Nancy aus dem Jahre 1881, die, frisch restauriert, vollkommen erhalten ist, setzt besondere Akzente. In diesem meisterhaften Instrument sind die Einflüsse des deutsch-romantischen Klangstils in Disposition und Bauweise genial mit dem Flair französischer Symphonik vereint. Helmut Deutschs virtuoser Einstieg erklingt mit Saint-Saëns’ Prélude et Fugue en mi-bémol majeur mitreißend und feurig, jedoch klar und durchsichtig gespielt. Den Höhepunkt im Repertoirewert dieser Aufnahme bietet zweifellos die Musik Charles Valentin Alkans (Préludes 9 und 10 sowie Prières 1, 2, 5 und 11). Sowohl die ausgesuchte Delikatesse und Subtilität dieser Musik in Verbindung mit einer unerhört fantasievollen Klangregie und feinsinnigster Agogik von Deutsch lassen aufhorchen und verführen den Hörer, sich mit der Musik und der Person Alkans intensiv zu beschäftigen. Es folgt Franz Liszts La prédication aux oiseaux in der Orgelbearbeitung von Saint-Saëns in berückender Interpretation mit delikatem Gebrauch der 4’-Flöten und vollen, ausdrucksvoll-predigenden Soli der intensiven Streicherfarben, musiziert mit einfühlsamer Agogik. Das Werk, das dieser Veröffentlichung als Namenspate steht, César Francks Grande pièce symphonique op. 17, beschließt die Aufnahme. Deutsch nimmt diesen Franck sehr frei, ja expressiv-rhetorisch, meist musikalisch begründet und der Ste. Clotilde-Tradition folgend, Ein vortrefflich gestaltetes Booklet und eine exzellente Aufnahmetechnik runden diese lohnende Veröffentlichung ab.” Badische Zeitung, August 2013 Der Freiburger Musikhochschule, wo er 13 Jahre gelehrt hat, wird Orgelprofessor Helmut Deutsch (49) zum Wintersemester Adieu sagen. Er folgt damit einem Ruf, der ihn von der Stuttgarter Hochschule erreichte. Gleichsam zum Abschied legt der gebürtige Saarländer jetzt eine CD vor, die an einem bemerkenswerten Instrument in Lothringen eingespielt wurde: an der 1881 von Dalstein & Haerpfer gebauten Orgel der Kirche Saint-Sébastien in Nancy. An einer 46-Register-Orgel, die eine exzellente Synthese des französischen und deutschen Orgelbaus darstellt. Für seine CD hat Deutsch Werke des 19. Jahrhunderts gewählt, primär französische. Romantisches, was zu dieser Orgel trefflich passt. Raritäten inklusive. Wer kennt Charles Valentin Alkan, der wie Verdi und Wagner ebenfalls 1813 geboren worden war? Was es mit ihm auf sich hatte, verkündet ein Statement des Pianisten Hans von Bülow von 1857: "Alkan ist ohne Frage der bedeutendste Repräsentant des modernen Clavierspiels in Paris". Der Schritt zur Orgel ist mitunter nicht weit. Eine Tonkunst, die gern nach dem Prinzip Melodie plus Begleitung funktioniert. ....Oder man hört die Klang-Aura der exquisiten Kanonwelt Schumanns. Beim b-Moll-Exempel aus der Alkan-Kollektion fragt man sich verblüfft, ob denn Marcel Dupré etwa genau dieses Stück im Ohr hatte, als er seine virtuose "Esquisse" (Skizze) in selbiger Tonart schuf? ...(Liszt: Die Vogelpredigt): Wenn die Klarinette als Juwel dieser Orgel ertönt: wunderbar! Der Komponist heißt Liszt, der Bearbeiter Camille Saint-Saëns, der mit seinem hier wie ein Wirbelwind brillant inszenierten Es-Dur-Präludium op. 99 Nr. 3 überdies original dabei ist. Frei nach dem Motto "Gefühl ist alles" agiert der Organist sehr expressiv und plastisch. Zudem farbig. So zeigt er, dass in dieser französisch-deutschen Orgel Grund- und Zungenstimmen mehr zu sagen haben als gleißend helle Mixturen. Das titelgebende – Alkan zugeeignete – Hauptwerk ist César Francks "Grande pièce symphonique", die Wiege der Orgelsinfonik. Deutsch spielt das ausladende Opus comme il faut. Nicht nur nebenbei erfährt man, wie viel Mystik in dieser inspirierten, zukunftsweisenden Musik aus den frühen 1860er Jahren steckt. Interpretation und Analyse gehen in eins. Dass Helmut Deutsch Freiburg verlässt, ist bedauerlich. In der hiesigen Orgelkultur wird eine ganz spezifische, energetische und vor allem eminent musikalische Farbe fehlen. Diese CD ist wie ein Vermächtnis. Dennis Ferrara, amazon.com Organum which is released in the United States through Harmonia Mundi has issued a 2013 French recital by concert organ virtuoso, Helmut Deutsch. As it very typical of this company, excellent photographs as well as a very interesting history and narrative of the composers, compositions and instrument select for this recital are a part of the program notes. The instrument is an excellent Dalstein and Haepfer instrument - (1881) installed in St. Sebastien Church, Nancy, France. With over eight seconds of reverberation, this recording certainly gives the instrument its full justice for musician and organ aficionado alike. The playing for the most part is exciting with much expression, nuance and fine phrasing especially in the Saint-Saens and the select Alkan compositions; Excellent program notes by the recitalist are offered here as well as the complete specification of this exciting instrument in over eight seconds of reverberation. A fine recording to say the least. Musik&Kirche 3/2014 "In einer Zeit, da der Markt von Einzel-CD's überschwemmt wird, muss schon einiges an Originalität zusammenkommen, um größerer Aufmerksamkeit wert zu sein. Genau dies ist hier gelungen.... .... Saint Saëns ist ja als Orgelkomponist in Deutschland noch immer viel zu unbekannt. Die zweimal drei Präludien und Fugen io 99 und op 109 sollten längst allen deutschen Bach-Verehrern ans Herz gewachsen sein. Helmut Deutsch spielt op 99/3 und Liszts Vogelpredigt in der Orgeltranskription von Saint Saëns schließt sich daran an: Dokument einer weiteren Verehrung. Überhaupt - das ist die "unifying idea" dieser CD - bewegen sich alle französischen Komponisten, auch Alkan und Franck, auf doppelter Umlaufbahn: Einmal auf der um Bach und sodann um der von Liszt...... Alkan...ist die Entdeckung dieser Einspielung: Deutsch hat 6 "Préludes" (davon vier in der Orgelfassung von Franck!) ausgewählt, die alle Juwelen ganz eigener Art, zwischen 3 und 7 Minuten lang, darstellen...César Francks große Orgelsinfonie (genau das ist ja die Grande pièce symphonique op 17, mit der die CD imposant schließt), macht sich auf dieser Orgel prächtig. Martin Weyer Interpretation ***** Aufnahme ***** Orgel ***** Booklet ***** |